Nissan GT Academy 2014: Live dabei bei der deutschen Vorauswahl

GT-Academy-(2)

Spätestens seitdem bekannt ist, dass sich das auf der Playstation erlernte Spielen von Rennsimulationen auch auf realen Rennstrecken gut gebrauchen lässt, fördert Nissan junge Talente, die es vom heimischen Sofa auf internationale Rennstrecken schaffen wollen. Dem japanischen Hersteller zur Seite stehen die die Macher der Rennsimulation „Gran Turismo“ rund um Erfinder und Chefentwickler KazunoriYamauchi.

Genauer datieren lässt sich der Start des auf den Namen „GT Academy“ getauften Förderprogramms auf das Jahr 2008. Seit 2011 gibt es zudem eine nationale Academy für Deutschland. Aus dieser ist 2013 auch der Gesamtsieger aller Nationen, Florian Strauss hervorgegangen. Er bestritt am vorigen Wochenende zusammen mit dem Sieger von 2008, Lucas Ordonez, sowie dem britischen Rennfahrer Alex Buncombe, das 24h-Rennen am Nürburgring. Als besondere Verstärkung verpflichtete Nissan Ex-F1 Profi Nick Heidfeld für den vierten Fahrerplatz auf dem Nissan GT-R GT3. Nach einem ereignisreichen Rennen voller Höhen und Tiefen landete das Team der Academy-Absolventen nach 140 Runden und einer schnellsten Rundenzeit von 8:28.619 letztendlich auf dem 24. Platz.

GT-Academy-(4)Natürlich will Nissan auch im kommenden Jahr in der Eifel wieder angreifen, und natürlich sollen auch dann wieder Gewinner der GT Academy ins Lenkrad greifen. Und so wurden vor wenigen Tagen erneut deutsche Bewerber für das weltweite bekannte Programm von Nissan gsichtet. In mehreren rundenbasierten Herausforderungen müssen die Teilnehmer möglichst schnelle Rundenzeiten setzen um in den Bestenlisten der nationalen Wertungen möglichst weit nach vorne zu kommen.

24 Finalisten, die sich auf diesem Wege qualifiziert hatten, plus  acht weitere, die sich per Facebook-Spiel eine Wildcard geholt hatten, traten am  17. Und 18. Juni zum Deutschland-Finale am legendären Nürburgring an. Das zweitägige Programm versprach genug Action für die Teilnehmer, und auch wir haben einiges geboten bekommen.

Zu Beginn mussten die 32 Finalisten zeigen, wer denn tatsächlich nun der Schnellste an der Playstation ist. Nachmittags mussten sie in einer fingierten Pressekonferenz ihr Potenzial als Rennfahrer zeigen. Dort sollten die Teilnehmer sowohl ihre Englischkenntnisse unter Beweis stellen, als auch zeigen, wie sie sich vor der Kamera verhalten und auf  mögliche unangenehme Fragen reagieren. Für acht Kandidaten war an dieser Stelle am Ende des ersten Tages Schluss.

GT-Academy-(1)Am zweiten Tag fanden sich die noch verbliebenen Teilnehmer am Fahrsicherheitszentrum des Nürburgrings ein, um das weitere, weitaus anstrengendere Programm in Angriff zu nehmen. Los ging es mit einem Fitnesstest. Dabei mussten drei Übungen absolviert werden. Liegestütze (so viel wie möglich in 60 Sekunden), „Planking“ (solange wie möglich), sowie Hochsprung.

Schnell wurde klar, wer sich mit gezieltem Training auf das Finale vorbereitet hatte, und wer es eher etwas zu locker anging. Anschließend ging es ans Eingemachte. Nissan hatte extra für das Event eine Hand voll brandneuer 370Z Nismo bereitgestellt, die um einen von Instruktoren gesteckten Handlingparcours bewegt werden sollten. Knapp die Hälfte der Strecke wurde bewässert, um zu testen, wie gut die Teilnehmer mit wechselnden Witterungsverhältnissen und Fahrbahnbelägen umgehen konnten.

Während dieser Challenge hatten auch wir die Gelegenheit, uns mit dem Gewinner der deutschen GT Academy-Auswahl von 2013, Florian Strauss zu unterhalten. Der 30jährige Berliner, der bis zum Gewinn im letzten Jahr bei Smart gearbeitet hat, begleitete die Finalisten auf ihrem Weg durch das Tagesprogramm. „Klar ist die GT Academy eine super Sache. 2012 bin ich im nationalen Finale noch an der Playstation ausgeschieden, letztes Jahr hat das besser geklappt. 118001_1_5Fahrer wie Lucas Ordonez, Jann Mardenborough oder Marc Schulzhitskiy, die in diesem Jahr schon beim 24h-Renn in Le Mans sowie in der GP3 unterwegs sind, zeigen, wie hoch das Niveau der Academy ist. Mein Programm besteht dieses Jahr aus der BlancpainEndurance Series im Nissan GT-R GT3, dem 24h-Renn in Dubai, sowie dem 24h-Rennen am Nürburgring. Dafür bin ich zwei VLN-Rennen sowie das Qualifikationsrennen auf einem BMW 125i und außerdem zwei Rennen im GT-R als Vorbereitung gefahren.“, so Strauss. Auf die Frage, ob er lieber das 24h-Rennen oder eine ganze Saison in der VLN bestreiten würde, fand er direkt eine Antwort: „Ich würde sofort 10 Rennen in der VLN gegen das 24h-Rennen eintauschen, die Nordschleife ist einfach etwas besonderes, und definitiv die schönste Strecke in meinem Kalender.“

Nissan-370Z_Nismo_2015_1280x960_wallpaper_09Nach dem Interview und der Verkündung der Weiterkommer durften auch wir uns hinters Bild des frisch überarbeiteten 370Z Nismo klemmen.Um ein konkretes Bild vom Auto zu bekommen, haben die vier kurzen Runden leider nicht ausgereicht. Trotzdem konnte man einen guten Einblick bekommen, was für ein schönes Auto Nissan da für einen relativ geringen Preis (ab 44.900 Euro) auf die Beine gestellt hat. Die 344 PS nimmt man dem 3,7-Liter-V6 schon bei der Beschleunigung durch die ersten drei Gänge ab. Untermalt wird er Spurt von einem wirklich schönen Sound. Das Handling auf den bewässerten Flächen bereitete viel Freude, ein klassischer, handgeschalteter Hecktriebler eben.

Während wir noch damit beschäftigt waren, den Nismo im Kreis zu bewegen, hatten sich die Teilnehmer schon auf den Weg zur nächsten Challenge gemacht. Also machten wir uns auch auf, um pünktlich am Flugplatz „Dahlemer Binz“ zu sein, wo die nächste Herausforderung absolviert werden sollte.

Begrüßt wurden die restlichen Teilnehmer von einem gut gelaunten Jean-Pierre „JP“ Krämer, einem der zwei „Judges“ der deutschen GT-Academy. Judge Nummer zwei, Ex-F1-Fahrer Nick Heidfeld schaffte es leider nicht zum Deutschlandfinale.

„Ihr könnt euch sicher vorstellen was wir hier mit euch vorhaben“, nach diesem Satz wich einigen Teilnehmern etwas die Farbe aus dem Gesicht. Ein paar Stunden und eine für alle Teilnehmer herausragende Erfahrung später ging es zurück im Basiscamp am Nürburgring. Hier wurden die ausgepowerten Jungs von Militärs abgeholt und zu einem besonders harten Hindernislauf mit fiesen Fallen und genug Schlamm um ganz Spa mit Fangopackungen zu versorgen, eskortiert.

Letztendlich sind von 32 angetretenen Teilnehmern noch acht übrig geblieben, die die deutsche GT Academy beim legendären „Racecamp“ in Silverstonemitte Juli vertreten werden. Auch dabei werden wir wieder dabei sein. Und natürlich sind wir gespannt, ob es wieder einen deutschen Sieger geben wird.

GT-Academy-(2)GT-Academy-(4)GT-Academy-(3)GT-Academy-(5)GT-Academy-(1)Ronny-HahnelTim-BrunsDanny-GiusaFelix-PiechotkaMarc-GassnerMarc-WodischekMax-TeichertPhilipp-Schallenberg