Mit dem neuen Lamborghini Temerario läutet die italienische Supersportwagenmarke eine neue Ära ein und verabschiedet den legendären Huracan und seinen V10-Saugmotor in den Ruhestand. Stattdessen tritt nun ein hochmoderner 4,0-Liter-V8-Biturbo-Hybrid mit drei Elektromotoren ins Rampenlicht, der es auf eine Gesamtleistung von beeindruckenden 920 PS bringt und bis zu 10.000 U/min dreht. Der Temerario ist damit nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein echter Blickfang auf jeder Straße – oder Rennstrecke.
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Das Herzstück des Temerario ist der komplett aus Aluminium gefertigte Spaceframe, der das Trockengewicht auf serienmäßige 1.690 Kilogramm reduziert. Doch für diejenigen, die noch mehr Performance wollen, gibt es die Alleggerita-Variante: eine aerodynamisch optimierte Version, die durch den Einsatz von Carbon-Elementen nochmals 25 Kilogramm einspart und den Abtrieb auf satte 158 Prozent im Vergleich zum Huracán EVO steigert.
Der Temerario trägt einen Namen, der auf den ersten Blick vielleicht etwas sperrig wirkt, aber eine tiefe Verbindung zur Lamborghini-Tradition hat. Benannt nach einem berühmten Kampfstier von 1875, bedeutet „Temerario“ so viel wie „wild und mutig“ – Eigenschaften, die sich in jedem Aspekt dieses Supersportwagens widerspiegeln.
Designchef Mitja Borkert hat den Temerario mit einer besonders aggressiven, niedrigen Frontpartie versehen, die an die Schnauze eines Hais erinnert. Die scharfen Linien werden durch sechseckige LED-Tagfahrleuchten und zahlreiche Lufteinlässe akzentuiert, die nicht nur für einen markanten Look sorgen, sondern auch die Aerodynamik und Kühlung des Fahrzeugs optimieren. Das Heck präsentiert sich ebenso radikal, mit sichtbaren mechanischen Elementen, die an das Design von Motorrädern erinnern. Die sechseckigen Rückleuchten sind dabei bewusst separat angeordnet, um dem Temerario einen eigenständigen Charakter zu verleihen.
Auch unter der Motorhaube zeigt sich der Temerario von seiner besten Seite. Der neue V8-Biturbo wurde von Lamborghini in Sant’Agata Bolognese entwickelt und bietet eine Spitzenleistung von 800 PS zwischen 9.000 und 9.750 U/min, während der Drehmoment von 730 Nm bei 4.000 bis 7.000 U/min anliegt. Die beiden großen Turbolader sind so positioniert, dass sie den Motor kompakt halten und gleichzeitig für optimale Leistung sorgen. In Kombination mit dem Hybridsystem, das aus drei Elektromotoren besteht, schafft der Temerario den Sprint von 0 auf 100 km/h in nur 2,7 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h.
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Die Alleggerita-Version des Temerario setzt auf noch mehr Leichtbau. Hier kommen zahlreiche Carbon-Komponenten zum Einsatz, darunter ein CFK-Splitter, Seitenschweller und eine Heckklappe, die das Gewicht weiter reduzieren. Auch das Interieur profitiert von diesem Leichtbaukonzept, mit Sportsitzen aus Kohlefaser und zahlreichen CFK-Elementen im Cockpit. Selbst die Fenster wurden optimiert, um das Gewicht zu senken.
Die Fahrmodi des Temerario lassen sich über das Lenkrad auswählen und bieten alles von „City“ über „Sport“ bis hin zu „Corsa“, inklusive einer neuen „Drift Mode“-Funktion für kontrollierte Drifts. Für optimale Traktion sorgen speziell entwickelte Bridgestone-Reifen, die in verschiedenen Ausführungen erhältlich sind, darunter auch eine Version mit Run-Flat-Technologie.
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Das Preisniveau des Temerario dürfte angesichts der gebotenen Performance und Technologie deutlich über dem des Huracán liegen. Der Einstiegspreis für den Vorgänger lag zuletzt bei etwa 200.000 Euro, während die Top-Varianten wie der Huracán STO bis zu 313.000 Euro kosteten. Der Temerario wird sich wahrscheinlich in ähnlichen Regionen bewegen – möglicherweise sogar darüber.
Mit dem Lamborghini Temerario setzt die Marke erneut Maßstäbe im Supersportwagen-Segment und zeigt, dass Tradition und Innovation bei Lamborghini Hand in Hand gehen. Wer also auf der Suche nach einem Auto ist, das nicht nur technisch, sondern auch optisch aus der Masse heraussticht, sollte den Temerario unbedingt im Auge behalten.