Hintergrund: Tunen von Fahrzeugen

TT-RS-(15)

Das Tunen von Fahrzeugen ist ein Trend, der in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat. Beim Tunen wird das Fahrzeug den individuellen Wünschen entsprechend verändert oder vielmehr verbessert. So wird aus einem handelsüblichen Modell, das tausendfach auf den Straßen der Welt unterwegs ist, ein ganz persönliches Fahrzeug hergestellt, teilweise in Eigenleistung oder mithilfe von Tuningexperten. Das ganze kostet natürlich eine gute Stange Geld, weswegen eine ganz genaue Vorstellung, was am Fahrzeug gemacht werden soll und was überhaupt gesetzlich möglich ist, zugrunde liegen sollte. Im Folgenden gibt es ein paar Tipps, worauf geachtet werden sollte, was die neuesten Trends sind und was nicht erlaubt ist.

Das Tunen von Motoren

Das Wort Tuning bedeutet übersetzt in etwa „Feinabstimmung“. Fahrzeuge jeglicher Art können getunt werden, egal ob Pkws, Motorräder oder Lkws – erlaubt ist, was gefällt, zumindest in bestimmten Grenzen. Das Tunen beginnt oft zuerst einmal mit dem Motor. Dort geht es darum die Leistung / den Drehmoment zu erhöhen. Wichtig ist es, das der Motor in einem einwandfreien Zustand ist. Es ist grundsätzlich von Vorteil, das Fahrzeug in einer Werkstatt checken zu lassen, bevor irgendwelche Veränderungen am Motor vorgenommen werden. Informationen zur Autoreparatur gibt es zum Beispiel auf www.werkstatt.autoscout24.de. Vor allem die Einspritzdrüsen müssen in einem sehr guten Zustand sein, da durch das Tuning oft die Einspritzzeiten- und mengen verändert werden. Das kann im Zweifel verheerende Folgen für den Motor haben, da durch Ablagerungen die Ausrichtung und Strahllänge der Einspritzdrüsen verändert werden kann, wonach der Kraftstoff unter Umständen die Kolben treffen kann. Lokale Überhitzungen des Kolbens sind die Folge, es kann zu einem Durchbrennen des Kolbenbodens kommen. Hier ist äußerste Vorsicht geboten! Weitere Möglichkeiten den Motor zu tunen:

  • Chiptuning – durch ein Zusatzsteuergerät wird bei elektronisch geregelten Motoren eine Mehrleistung von 5-10% ermöglicht
  • Nockenwellen –durch das Einsetzten von Sportnockenwellen wird der Füllungsgrad des Motors erhöht
  • Zylinderköpfe – noch effektivere Erhöhung des Füllungsgrades
  • Hubraumvergrößerung – wird meistens durch eine Planfräsung der Kolben erreicht
  • Sportauspuffanlagen – schöne Optik, besserer Sound und Erhöhung des Leistungsvermögens
  • Fächerkrümmer – sorgen dafür, dass keine unnötigen Verwirbelungen im Abgasrohr stattfinden, was wiederum die Leistung erhöht
  • Schaldämpfer und Katalysatoren – Bi- und Sportkats haben größerer Durchlassraten und höhere Rohrdurchmesser
  • Sportluftfilter – bringen eine höhere Durchlassleistung bei gleicher Filtereinstellung

Es gibt noch weitere Möglichkeiten den Motor eines Fahrzeugs zu tunen, aber vor allem bei der Steigerung der Leistung gibt es Grenzen des Möglichen und des Erlaubten.

Brabus-850-6.0-Biturbo-WIdeWovon lieber abgesehen werden sollte

Vor allem bei der Leistungssteigerung des Motors, gibt es Grenzen, die unbedingt einzuhalten sind. So ist es nicht erlaubt, den Motor so weit zu tunen, dass die Abgaswerte sich um ein vielfaches erhöhen. Das ist nicht nur schadhaft für die Umwelt, es stellt zudem einen Steuerbetrug dar. Grundsätzlich ist festzustellen, dass das Tunen von Motoren immer ein Grenzgebiet von Gesetzerhaltung und Gesetzüberschreitung ist. Motoren werden von den Fahrzeugherstellern hinsichtlich ihrer Effizienz, der Umweltverträglichkeit und Lebensdauer hin optimiert. Es ist immer heikel, daran herumzupfuschen. Um auf Nummer sicher zu gehen, lieber den Fachmann hinzuziehen oder das Tunen des Motors ganz bleiben lassen. Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten, das eigene Fahrzeug individuell zu gestalten, die zudem noch sichtbarer sind.

Trends beim Tunen von Fahrzeugen

Generell gilt, es ist nicht alles erlaubt, was gut aussieht! Vor allem in Deutschland gilt es, die zugrundeliegenden Sicherheits- und Umweltbestimmungen einzuhalten. In Deutschland ist das Tunen von Fahrzeugen ein führendes Geschäft auf dem Weltmarkt. Die Deutschen lieben es an ihrem Fahrzeug herumzubasteln und es als etwas Einzigartiges vorzuführen. Es wird vor allem auf allerlei Zubehör zurückgegriffen, was am und im Fahrzeug verbaut wird. Dabei ist oft schon beim Hinschauen klar, was bei der Marke Eigenbau erlaubt ist und was ein Risiko auf den Straßenverkehr darstellt. Übergroße Anbauteile, Verkleidungen, die unförmig sind und teilweise das Fahrzeug unverhältnismäßig überragen, Teile die schlecht verbaut sind und wackeln oder klappern, sind oft eine Gefahr für den Verkehr. Darum muss besonders auf die Sicherheit des Fahrzeugs geachtet werden. Am besten ist es, sich immer wieder vom Fachmann absichern zu lassen, falls selbst gebastelt wird. Aber was sind die Trends beim Autotuning, was wird oft gemacht und wofür?

Das äußere Tuning eines Fahrzeugs dient in erster Linie dem Aussehen, also der Optik des Gefährts. Hier ist viel möglich. Von individuellen Lackierungen über das Anbauen von diffizilen Materialien, wie z.B. Holzspoiler – es  gibt zahlreiche Möglichkeiten das eigene Fahrzeug zu einem Hingucker auf Deutschlands Straßen zu machen. Das sogenannte Karosserietuning bietet dem versierten Bastler viel Spielraum, um seine Persönlichkeit im eigenen Fahrzeug zu materialisieren. Hier eine Aufzählung von Möglichkeiten des Karosserietunings:

  • Chopping –die A-, B- und C-Säulen des Autos werden verkürzt
  • Channeling – das Tieferlegen: die gesamte Karosserie wird abgesenkt
  • Sectioning – ein horizontaler Streifen wird bei der Karosserie entfernt
  • Lowering – sowohl optische als auch technische Absenkung der Karosserie

Auch im Inneren des Fahrzeugs sind verschiedenste Änderungen möglich. Das Ganze wird dann Interieurtuning genannt. Hier geht es vor allem darum, verschiedene Materialien auszutauschen und individuell zu optimieren. Von den Sitzen über das Armaturenbrett: Alles was sich im Inneren eines Autos befindet, kann verändert oder umgebaut werden. Aber auch hier gilt wieder: Nur solange die Sicherheit nicht gefährdet wird! Sichtbeschränkungen oder schlampig verbaute Teile, die während der Fahrt abfliegen und den Wageninsassen um die Ohren fliegen können, werden bei einer Kontrolle nicht toleriert und es kann zu hohen Bußgeldern kommen.

Ein Tunen ist auch bei der Beleuchtung möglich. Leuchten oder Scheinwerfer können ausgetauscht oder hinzugebaut werden. Dabei können Leuchten mit Farbfiltern versehen werden oder die Leuchtmittel gedämpft beziehungsweise verstärkt werden. Und wieder gilt: Den Straßenverkehr beeinträchtigende Leuchtmittel sind verboten. Zusätzliche Leuchten außen sowie zu helle Beleuchtung im inneren des Wagens, sind zulassungsbeschränkt.

Grundsätzlich gilt beim Tuning immer, sich bestmöglich darüber zu informieren, was erlaubt ist und was nicht. Dabei ist zu beachten, dass Dinge die in Deutschland erlabt sind, teilweise schon in den europäischen Nachbarländern einem Verbot unterliegen. Genauso umgekehrt. Für das Tunen eines Fahrzeugs ist also unbedingt ein Fachmann zur Beratung hinzuzuziehen! Auch der Aus- und Umbau sollte nicht ausschließlich in Eigenleistung geschehen. Der Rat des Fachmanns ist gefragt!