Während Downsizing und Understatement in der Automobilbranche zur Norm werden, schwimmt Porsche-Spezialist Singer aus den USA abermals gegen den Strom. Bekannt für die noblen Restaurationen und vor allem brachialen Neuinterpretationen der 911er Reihe, wird Singer geliebt oder gehasst. Einen Mittelweg scheint es nicht zu geben.
Mit ihrer neusten Generation spalten die Amis wieder mal die Gemüter – wobei der DLS (Dynamics & Lightweighting Study) Turbo genau das verkörpert, was damals den 70er-Jahre-Rennsport ausgemacht hat: Viel Leistung, aufwendige Aerodynamik, brutales Design und einfach endlos schöne Karossen.
Der ohnehin bei Sammlern beliebte 964 wird noch exklusiver
Da sich der luftgekühlte 964 (1989 bis 1994 produziert) schon auf so mancher Liste für Sammler befindet, dürfte die neuste Interpretation von Singer abermals für Furore sorgen. Auch dieses Mal wird klar, dass Singer seinem Credo treu bleibt und dem 911er den Rennstrecken Charakter verleihen will, den ihm sein Erbe hinterlassen hat. Singer selbst kann nicht oft genug erwähnen, dass sie sich nicht als „Edel-Tuner“ wie beispielsweise RUF oder Alpina sehen, sondern lediglich das endlose Potenzial der 911er Reihen ausschöpfen wollen.
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Und da wir von Renngenen sprechen – der DLS Turbo sollte optisch bei jedem Rennsport-Fan ein Bild in den Kopf zaubern. Er eifert nämlich keinem anderen Modell als dem 934/5 nach. Wem das nichts sagen sollte, dem können wir kurz auf die Sprünge helfen:
Einst als Hybrid aus den erfolgreichen FIA-Rennwagen 934/935 entstanden wurde der 934/5 auf Grund seiner schieren Performance umgehend von der IMSA ausgeschlossen. Daraufhin entschied Porsche sich, in der SCAA Trans America Series anzutreten und gewann hier auf Anhieb etliche Male.
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Autos wie sie auch heute noch gebaut werden sollten
Den Singer DLS gibt es in zwei Versionen – einmal für besonders Mutige als (in orange) und eine etwas dezentere (wobei „Singer“ und „dezent“ eigentlich nicht in einem Satz stehen sollten) Version für die Straße (in „Moet Blanc“ – wir würden sagen Bronze/Gold). Für besonders Unentschlossene, gibt’s eine einzige Variante, die beide Kits aufnehmen kann.
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Nun zu den Umbauten beginnend mit der orangenen Rakete
Der ohnehin schon breit aufgestellte DLS von Singer wird dank umfangreich angepasster und umgebauter Kohlefaser-Karosserie nochmal um ein Vielfaches aufgeblasen. Die riesigen Lufteinlässe in den hinteren Kotflügeln sollten für reichlich Kühlung sorgen, wobei allgemein mit sehr vielen Aero-Details gearbeitet wurde. Vorne sorgt ein verstellbarer Splitter für den nötigen Anpressdruck, während hinten ein Spoiler prangt, der selbst den 934/5 neidisch machen würde.
Die „abgespeckte“ Variante für die Straße kommt mit einem „kleineren“ Entenschwanz-Spoiler daher und bietet auch vorn einen dezenteren Splitter.
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Luftgekühlt war einmal
Einst als luftgekühltes Fahrzeug auf die Welt gekommen, gab es auch hier eine Singer-Kur.
Wenn man sich schon ein Fahrzeug der 90er schnappt und diesem 70er Jahre Renncharme einhaucht, wieso dann nicht auch noch neuste Technik und vor allem Power.
Unter der Haube schlummert ein von Singer entwickelter 3,8-Liter-Twin-Turbo-Sechszylinder mit Luft-Wasser-Ladeluftkühlung und elektrischen Wastegates. Das Aggregat bringt es auf 700 PS bei etwa 9.000 U/min. Geschaltet wird über eine manuelle Sechsgang-Box, angetrieben werden die Hinterräder. Ach ja: Gebaut werden die Motoren übrigens in England bei Nicholson McLaren Engines.
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Einmal Felgen Fahrwerk – ach und das komplette Interieur bitte
Da bei einer Singer „Restauration“ nichts unberührt bleibt, wird sich natürlich auch des Fahrwerks angenommen.
Hier sorgen extra gefertigte und angepasste Dämpfer für die nötige Stabilität auf der Straße. Gebremst werden beide Varianten von einer Keramik-Bremsanlage, wobei Michelin Pilot Sport Cup 2 R-Reifen für die nötige Haftung sorgen. Diese werden an der Front auf 19-Zoll und im Heck auf 20-Zoll Centerlock-Felgen montiert.
- Streather, Adrian (Autor)
Der Innenraum spricht für sich selbst und spiegelt die Detail-Verliebtheit von wider. Sei es die edle Pedalerie, die Armarturen oder die Sitze – nicht umsonst sprechen viele Liebhaber bei den Modellen von Singer von „Kunstwerken“.
Preise wurden bislang keine genannt, da jeder DLS komplett auf die Wünsche seines Besitzers zugeschnitten wird, gibt es da also eh höchstens einen Startpreis.
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