Audi nanuk quattro Concept: Der R8 fürs Gelände

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Konzernschwester Lamborghini hat es indirekt mit dem Giugiaro Parcour – einem SUV-GT-Crossover – vorgemacht, nun zeigt Audi seine Interpretation dieses Themas. Gezeigt wird der Audi nanuk quattro concept – so etwas wie ein R8 fürs Gelände – erstmals auf der IAA 2013, die morgen für die Presse geöffnet wird.

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Wie beim Parcour wurde auch bei der Entwicklung des nanuk quattro Concept eng mit den Designern von Italdesign Giugiaro zusammengearbeitet, was die starken Ähnlichkeiten der beiden Crossover-Modelle erklärt. Angetrieben wird der extravagante Audi jedoch anders als das Lamborghini-Derivat nicht von einem V10-Benziner mit 560 PS, sondern von einem register-aufgeladenen, längs vor der Hinterachse verbauten V10-TDI mit fünf Litern Hubraum, 544 PS und satten 1000 Newtonmeter Drehmoment. Wer hier an den bereits 2008 vorgestellten Audi R8 V12 TDI Concept (500 PS, 1000 Nm) denkt, hat sicherlich ein Dejaveau.

Audi-nanuk-(9)Das Concept-Car für die IAA bezeichnen die Ingolstädter im Übrigen als „Sportwagen für alle Lebenslagen und für jede Art von Untergrund“. Ferner ist man der Meinung, der Wagen sei auf der Autobahn ebenso gut aufgehoben wie auf der Rennstrecke, auf kurvigen Landstraßen, im Gelände, im Sand oder im Schnee. Hat Audi also die Eier legende Woll-Milch-Sau entdeckt?

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Auf Tempo 100 soll das mit rund 1900 Kilogramm nicht gerade leichte Gefährt in 3,8 Sekunden sprinten, und 305 km/h Topspeed sind auch noch drin. Wie dabei der Durchschnittsverbrauch von 7,8 Litern auf 100 Kilometer realisiert werden könnte, ist allerdings fraglich.

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Um das Einsatzgebiet des Audi nanuk quattro Concept möglichst breit zu fächern, wurde außerdem ein Luft-Fahrwerk (adaptive air supension) verbaut, das manuell eingestellt werden kann, sich aber auch über das Navigationssystem dem Untergrund anpasst. Heißt im Klartext: Auf der Autobahn bleibt die Karosse unten, wer über die Raststätte hinaus brettert und übers Feld abkürzen will, dem wird der Wagen automatisch höhergelegt.

Audi-nanuk-(12)Ebenfalls sehr stolz ist man in Ingolstadt auf die Integrallenkung des Shocars – sie soll den klassischen Zielkonflikt zwischen Fahrdynamik und Stabilität lösen. Das System kombiniert die Audi-Dynamiklenkung an der Vorderachse, die unter anderem im Kurvengrenzbereich stabilisierend eingreifen kann, mit einer zusätzlichen Lenkung für die Hinterräder. Dazu werden zwei aktive Spurstangen über Einzelsteller aktiviert.

Wenn der Fahrer bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten lenkt, werden die Hinterräder bis zu neun Grad entgegen den Vorderrädern eingeschlagen. Dadurch verkürzt sich der Radstand „virtuell“ (nicht tatsächlich, aber das Ergebnis ist das gleiche) um etwa 100 Zentimeter – der Wendekreis verringert sich auf etwa zehn Meter, zudem soll so das Handling agiler werden.

Bei höherem Tempo schlägt das System die Hinterräder bis zu einem Winkel von 2,5 Grad gleichsinnig zu den Vorderrädern ein. Mit diesem „virtuell“ um etwa 140 Zentimeter verlängerten Radstand soll sich die Fahrstabilität verbessern.

In der Summe kann also festgehalten werden: Der Audi nanuk quattro Concept kann alles, wird aber so nie in Serie gehen. Vielmehr werden diverse Ideen – wie etwa die Allradlenkung – schon bald in andere Serienmodelle übernommen.