Keine zwei Monate ist es her, dass Mercedes den A-Klasse-Ableger CLA auf deutsche Straßen los gelassen hat, da kommt postwendend die Antwort aus Ingolstadt. Allerdings nicht wie die Konkurrenz von Mercedes als viertüriges Coupé, sondern von den Audi-Mann ausdrücklich als Sport Limousine tituliert. Und mit der dritten Variante der A3 Familie hat man denn auch gleich Großes vor: Ein neues Lifestyle-Objekt soll die A3 Limousine werden, vor allem in den beiden geplanten Hauptabsatzmärkten USA und China jede Menge Zuspruch finden.
Was also kann man vom – zumindest heckseitig – komplett neu entwickeltem Modell erwarten? Rein designmäßig erfindet Audi die Limousinen-Form natürlich nicht neu. Während die Front-Ansicht quasi 1zu1 vom A3 Hatchback übernommen wurde, schließen sich ab der B-Säule zwei zusätzliche Türen und ein auf 425 Liter vergrößerter Kofferraum an. Im Vergleich zum Sportback wächst die Limousine um 15 cm und kommt nun auf eine Gesamtfahrzeuglänge von 4,46 Meter. Komplett neu erstrahlen die weit in die Fahrzeugmitte gezogenen Rückleuchten, die vor allem von hinten den breiten Auftritt der neuen Limousine unterstreichen. Überhaupt liegt das Fahrzeug optisch sehr satt auf der Straße. Ein willkommenes Unterscheidungsmerkmal zur restlichen Audi Palette stellt dabei der integrierte Heckspoiler an der Abrisskannte dar.
Im Innenraum finden sich dagegen keine Überraschungen. Das Cockpit ist dasselbe wie bei den anderen Modellvarianten und lässt sich wie immer mit allerhand technischen Spielereiern vom MMI-System samt WLAN-Hotspot-Funktion und Social-Network Anbindung bis hin zum Abstandsradar aufrüsten. Die Rückbank entern nicht allzu groß gewachsene Erwachsene zuerst einmal ohne größere Verrenkungen, längere Autofahrten möchte man Menschen über 1,85 Meter Körpergröße dann aber doch nicht zumuten.
Die Konkurrenz: Mercedes CLA
Auf den, zugegebenermaßen nicht optimal ausgebauten, Landstraßen rund um Budapest konnten wir uns von den dynamischen Qualitäten des neuen A3 überzeugen. In Ermangelung einer stärkeren Motorisierung musste uns hier der 180 PS starke 1.8 TFSI sein Können beweisen, der die an ihn gestellten Aufgaben denn auch gleich mit Bravour erfüllte. Zwar wirkt der Motor bis 2000 Umdrehungen etwas träge, dreht danach aber willig und mit Nachdruck hoch und bietet ausreichend Leistungsreserven. Das Fahrwerk liefert auch bei sportlicher Fahrweise stets genügend Rückmeldung, geizte dabei aber auch nicht mit ausreichendem Restkomfort. Wer sich in der Zubehörliste für die 200 Euro teure „drive select“-Option entscheidet und das Sportfahrwerk wählt, kann zudem auch in Eigenregie die Fahrcharakteristik mitbestimmen. Wobei vor allem der Dynamik-Modus eine spürbar veränderte Rückmeldung bietet. Auf längeren Autobahnfahrten erwies sich dagegen die „adaptive cruise control“ als sinnvolles Assistenzsystem. In Verbindung mit dem Tempomaten bremst und beschleunigt das System nach einmaliger Einstellung selbstständig und entlastet so den Fahrer besonders auf eintönigen Abschnitten doch erheblich. Das Prädikat Reiselimousine hat sich der A3 damit auf jeden Fall verdient – zumindest auf den vorderen Plätzen.
Kleiner und mehr Power: S3 Sportback