[imagebrowser id=139 template=artikel]
Auch wenn Spötter den 375.000 Euro teuren Lexus LFA als Krücke bezeichnen, hat der exklusive Nippon-Renner selbstverständlich eine Daseinberechtigung. Er hat einen einzigartigen V10-Hochdrehzahlmotor, ist verdammt teuer, auf 500 Exemplare limitiert und war wie erwartet sehr schnell ausverkauft. So schafft man einen Kultsportwagen.
HIER GEHT’S ZUR XXL-GALERIE VON CORVETTE Z06 UND LEXUS LFA NP
Mit einer Sprintzeit von 3,7 Sekunden auf Tempo 100 und gerade einmal 325 km/h Topspeed kann der LFA zwar nicht mit der Konkurrenz mithalten, dass war aber auch nie sein Ziel. Bis jetzt. Denn erst vor kurzem offerierten die Japaner ein Nürburgring Package für den LFA. Für das Paket, das den Supersportwagen optimal auf die legendäre Rennstrecke in der Eifel und andere Racetracks vorbereiten sollte, wurden stramme 51.000 Euro extra fällig – zusammen also 426.000 Euro. Nun tauchte ein Video im Internet auf, das den derartig aufgepäppelten LFA bei einer neuen Bestzeitrunde auf der Nordschleife zeigen soll. In 7:22,85 min. prügelte Akira Iida von Gazoo Racing den Nobelsportler um die Strecke. Doch diese an sich fabelhafte Zeit verpufft. Denn fast zeitgleich veröffentlicht Chevrolet eine neue Bestzeit auf der gleichen Strecke mit der 2012er Corvette Z06 – und die hat es in sich.
In ebenfalls aberwitzig schnellen 7:22 min. soll das modifizierte Musclecar die Nordschleife bezwungen haben. Wenn man es genau nimmt, war der Ami sogar noch einmal schneller (7:22,68 min.). Diese Bestzeit soll dank einer neuerdings für die 512 PS starke Z06 zugelassene Spezialbereifung und Modifikationen am Fahrwerk möglich geworden sein. Auch am Steuer der Corvette saß ein Rennprofi – in diesem Fall der Chevrolet-Ingenieur Jim Mero. Bitter an der Geschichte ist natürlich, dass das Großserienmodell mit dem Siebenliter-V8 unter der Haube lediglich knapp 90.000 Euro kostet und so gar nichts von einem exklusiven Nobel-Hobel-Rennwagen an sich hat. Ein ausgewiesener Komfort-Verächter ist die Z06 jedoch keineswegs. An Board sind Klimaanlage und Stereoanlage ebenso wie Tempomat und Einparkhilfe. Die Exklusivität des LFA kann der Ami freilich nicht aufbieten.
Ebenfalls hilfreich bei der Einsortierung des LFA-Bestzeit sind die Rundezeiten von Alltags-Sportwagen wie dem Nissan GT-R (7:24 min.) und der Corvette ZR1 (7:19 min.). Allerdings kann der teure und seltene Lexus auch vermeintlich schnelleren Sportlern eine lange Nase ziehen – etwa dem Pagani Zonda F Clubsport (641 PS, 7:24,65 min) und dem Maserati MC12 (632 PS, 7:24,29 min).