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Was für ein Rennen. Ein Kurzes zwar, aber dafür ein extra Spannendes. Dabei begann alles so vielversprechend. Zum Start war es noch trocken und die ersten Rennrunden waren ein packendes Duell zwischen 007 und dem Audi R8 LMS ultra der Stuck-Brüder. Doch dann kam der Regen …
Weder die BMW Z4, noch die SLS-Mercedes oder das Porsche 911-Rudel konnten zunächst das Tempo der beiden Führenden mitgehen. Besonders die hubraumstarken Flügeltürer fanden keine vernünftige Balance und waren zu Beginn mit auffallend mäßigem Tempo unterwegs. Umso erstaunlicher deshalb die Leistung des Bilstein-Aston Martin Vantage, denn die Entwicklungszeit war so knapp, dass man auf Grund der abgesagten VLN-Läufe keinen Testeinsatz auf der Nordschleife fahren konnte und das Setup des GT3-Renners komplett „im Trockenen“ auf dem Prüfstand herausgefahren wurde. Stefan Mücke resümierte nach dem Rennen: „Wir waren über die starke Performance fast ein wenig überrascht – vor allem weil hier Teams mit viel mehr Erfahrung am Start waren.“
Doch das Wetter wurde dem starken Boliden aus Großbritannien zum Verhängnis. Die massive Leistung des sechs Liter großen Zwölfzylinders war einfach nicht auf die nasse Strecke zu bringen und so wurde der gelb-blaue 007 am Ende bis auf Platz zehn durchgereicht. Ähnlich wie dem Aston Martin erging es auch den im Trockenen nicht zu schlagenden Audi R8 LMS ultra. Das Fahrverhalten der Mittelmotor-Renner war unter den sintflutartigen Regenfällen der einsetzenden Nacht kaum mehr zu bändigen. Viele Quersteher, Dreher und gar Abflüge waren zu verzeichnen und so schlug die Stunde der Konkurrenz aus Stuttgart und München. Klammheimlich stand plötzlich der Manthey-Porsche an erster Stelle auf dem Zeitenmonitor. Die erfahrene Mannschaft rund um den Teamchef Olaf Manthey und die Raeder-Brüder sorgte mit einer cleveren Taktik trotz der neuen Mindestzeiten-Regelung während der Boxenstops dafür, dass „der Dicke“ mit einem Boxenstop weniger als die Konkurrenz auskam, zudem lenkte das Fahrerteam den 911 ohne Zwischenfälle durch die Regenfluten.
Weniger glücklich schaute das Nissan-Team drein, denn aufgrund eines geplatzten Kühlerschlauches musste man sich trotz der Wassermassen über Flüssigkeitsmangel Sorgen machen. Und so musste der vielbeachtete Nissan GT-R GT3 des Schulze Motorsport-Teams vom Piloten ohne Kühlwasser volle zehn Kilometer bis zurück zur Box gebracht werden. Resultat: Motorschaden und viel Arbeit für das Mechanikerteam. Die Mühen wurden kaum belohnt, denn gerade als der blaue Japaner wieder Fahrt aufgenommen hatte, wurde das Rennen unterbrochen. Zu stark der Regen in einigen Sektionen, zu schlecht die Sicht durch heftige Nebelbänke.
Nach dem Restart um 08:00 Uhr morgens regnete es zwar immer noch in Strömen, das Tageslicht und der zu großen Teilen verzogene Nebel verbesserten die Sicht allerdings erheblich. Und so schlug die Stunde der eingesetzten BMW und Mercedes. Denn während sich das Porsche-Team bei der Reifenwahl verzockte und mehrfach zum Reifenwechsel an die Box musste, spulten die V8-Boliden der Konkurrenz problemlos ihre Runden ab. Der BMW nicht nur auf Grund seines ESP-Sicherheitsankers, sondern auch wegen des traditionellen Chassis-Konzepts. Auch die Flügeltürer schienen sich erst im Regen so richtig wohlzufühlen – und so hämmerten die Hubraumriesen dem Feld auf und davon.
Als das Wetter gegen Rennende deutlich besser wurde und die Streckenbedingungen sogar wieder den Einsatz von Slickreifen ermöglichte, wurde es aber doch noch einmal spannend. Ein wie entfesselt fahrender Maxime Martin schnupfte kurz vor Schluss in einer Runde gleich beide vor ihm fahrenden ROWE-Racing SLS GT3 und durfte sich am Ende hinter dem Siegerteam von Bernd Schneider, Jeroen Bleekemolen, Sean Edwards und Nicki Thiim auf dem Black Falcon SLS GT3 über den zweiten Rang freuen.
Und so ging um 17:00 Uhr ein zwar sehr nasses, durch die lange Rennpause aber für die Zuschauer überraschend entspanntes 24h (-9.5h)-Rennen zu Ende. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn Porsche mit dem 991 angreift, Aston Martin den V12-Renner besser kennt, Nissan die GT3-Version des GT-R professionell auf die Langstrecke vorbereitet und auch die Altmeister von Audi und BMW neue Evolutionsstufen ihrer Rennwagen präsentieren. Mercedes-Benz sieht dem Spektakel nun auch entspannter entgegen, denn mit dem heutigen Sieg hat man erstmals das 24h-Rennen auf der Nürburgring gewinnen können – das sollte für Selbstvertrauen sorgen. Wenn der SLS nun auch im Trockenen noch eine Ecke schneller wird, dann wird 2014 sicher auch wieder ein Fest. Hoffentlich volle 24 Stunden lang!
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