24h-Rennen 2012: Audi R8 siegt vor Mercedes SLS

[imagebrowser id=662]Audi hat es geschafft. Endlich konnten die Ingolstädter einen Triumph beim 24h-Rennen in der Eifel feiern. Vor rund 235.000 Zuschauern stellten Marc Basseng, Christopher Haase, Frank Stippler und Markus Winkelhock ihren R8 LMS ultra mit der Startnummer 3 nach einem enorm abwechslungsreichen Rennverlauf mit 30 Führungswechseln vor dem Audi R8 LMS ultra von Mamerow Racing (Nr. 26) und dem Mercedes SLS AMG GT3 von Hankook Team Heico ab (nr. 66). Der konnte sich nach einem hochdramatischen Finale erst auf den letzten Rennkilometern gegen den Wochenspiegel-Porsche 911 GT3 R (Nr. 11) „durchsetzen“, der ohne Sprit ausrollte. Auf dem vierten Platz landete damit der BMW Z4 GT3 mit der Nummer 29. vom Marc VDS Racing Team.

„Das ist der Hammer für mich“, strahlte Markus Winkelhock, der mit seinen Teamkollegen nach 155 Runden (3.933,59 km) durch die legendäre „Grüne Hölle“ der Nordschleife den ersten Audi-Sieg beim 24h-Rennen holte. „Dieser Sieg ist toll für meine Teamkollegen und vor allem für Audi. 2010 war ich hier Dritter, 2011 habe ich den vierten Platz geholt und das Ziel für dieses Jahr war der Gesamtsieg. Diese 24h zu gewinnen ist etwas ganz Besonderes. Es gibt hier sehr starke Fahrer und eine extreme Konkurrenz.“

Das beste Ergebnis in der Markenhistorie beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring gab es an diesem Wochenende für Mercedes. Christiaan Frankenhout, Andreas Simonsen, Pierre Kaffer und Lance David Arnold hielten die Fahne der schwäbischen Marke hoch, nachdem das auf sicherem Podiumskurs liegende Schwesterauto mit der Nummer 65 (Heyer, Schneider, Arnold und Margaritis) eine halbe Stunde vor dem Zieleinlauf ausfiel. „Letztes Jahr hatten wir kurz vor dem Ziel Probleme, die uns den Podestplatz gekostet haben, und dieses Jahr schon wieder so ein Herzschlagfinale!“, atmete Lance David Arnold im Ziel durch.

„Das war ein Krimi, da fehlen einem die Worte. Natürlich ist das unglaublich schön.“ Buchstäblich in letzter Sekunde hatte sich der SLS zuvor gegen den Wochenspiegel-Porsche von Marc Lieb, Romain Dumas, Lucas Luhr und Richard Lietz durchsetzen können. Während der Heico-SLS knapp vor dem Erreichen der 24h-Frist ein letztes Mal die Ziellinie überquerte und zur letzten Runde durchstartete, rollte der 911er ohne Treibstoff aus, nachdem er sich mit dem SLS zuvor in einem Windschattenduell auf der Nordschleife geliefert hatte: Wohl noch nie war der Zieleinlauf des ADAC Zurich 24h-Rennens dramatischer.

Stetige Führungswechsel: Jeder durfte mal.

Auch zuvor erlebten die Fans am Nürburgring ein Rennen, in dem sich eine extrem ausgeglichene Spitzengruppe einen 24-stündigen Schlagabtausch lieferte. Zunächst konnten die favorisierten BMW dabei die Erwartungen erfüllen. Uwe Alzen stellte den Z4 GT3 des Schubert-Teams im Top-40-Einzelzeitfahren am Freitag auf die Pole-Position. Sein Teamkollege Jörg Müller konnte den Start gewinnen und lieferte sich mit dem Hankook-Mercedes-Benz SLS AMG (Nr. 65) einen 30 Runden währenden Fight um die Spitzenposition, in den in der Nacht auch einer der Phoenix-Audi eingreifen konnte. Der von Vorjahressieger Manthey vorbereitete Wochenspiegel-Porsche mit der Nummer 11 konnte dabei ebenfalls Führungskilometer sammeln. Nachdem die BMW-Speerspitze gegen 3:00 Uhr mit technischen Problemen zurückfiel, konnte der Audi R8 von Phoenix (Nr. 2 mit Fässler, Mies, Rast und Stippler) die Führung an sich reißen, bevor am frühen Morgen der ROWE-SLS (Nr. 22) die Spitze des Klassements übernahm. Am Vormittag kristallisierte sich schließlich ein Fight um den Rennsieg zwischen dem Phoenix-Audi mit der Nummer 3 und dem zweiten Schubert-BMW mit der Nummer 20 heraus, wobei die Weiß-Blauen schließlich mit technischen Problemen zurückfielen: Die fein ausgearbeitete „Balance of Performance“ (BoP) hatte für eine Ausgeglichenheit an der Spitze gesorgt, wie es sie nie zuvor gab.

Hans-Joachim Stuck: „Gelungene 40. Ausgabe“

Die 40. Auflage des 24h-Rennens war des Jubiläums würdig: Spannender Sport und vollbesetzte Zuschauerränge machten das Wochenende zu einem Motorsportfest. Auch der Sieger der ersten Auflage des Nordschleifenklassikers war vor Ort: Hans-Joachim „Striezel“ Stuck gewann im Jahr 1970 gemeinsam mit Clemens Schickentanz die erste Auflage der 24h und besuchte 2012 seine Söhne Ferdinand und Johannes. Die beiden brachten ihren Aston Martin Vantage GT3 mit der Startnummer 7 zwar nach vielen technischen Problemen nicht über die komplette Renndistanz. Dennoch schwärmte Vater Stuck: „Mir gefällt es hier. Schade dass die Buben schon in der Nacht einen Reifenschaden hatten – danach haben wir das Rennen eben mehr als Test genutzt. Beim 24h-Rennen herrscht eine unglaublich tolle Atmosphäre. Das ist eine sehr gelungene 40. Ausgabe dieses Rennens.“

Für alle, die es ganz genau wissen wollen, haben wir HIER das Gesamtergebnis und HIER die Ergebnisse der einzelnen Klassen. Außerdem werden wir in den nächsten Tagen das gesammelte Bild- und Videomaterial sichten und zusätzliche Artikel zu besonderen Themen bringen. Also: Stay tuned …