Spätestens nach unserer letzten Ausfahrt mit dem aktuellen Mustang dürfte klar sein: wir sind bedingungslose Pony-Fans. Dem V8 verfallen, der Kompromisslosigkeit ausgeliefert und immer wieder überrascht zu welchem Preis Ford dieses Musclecar anbietet. Ende 2017 erhält der Mustang – in seiner aktuellen Modellgeneration – sein erstes Facelift. Äußerlich fällt es ähnlich dezent aus, wie das Update von BMW am 4er. Neben neuen Voll-LED-Scheinwerfern vorne und hinten wird sich vor allem unter dem Blechkleid so einiges ändern.
Allen voran fliegt der Steinzeit-V6 (endlich!) aus dem (US)Programm. Der 5,0-Liter-V8 erhält hingegen eine Frischzellenkur in Form einer neuen Einspritzanlage und einer geänderten Kompressionsrate, die von 11:1 auf 12:1 ansteigt. So modifiziert hat der V8 mehr Leistung, dreht höher und wird überdies sparsamer. Letzteres ist auch beim Getriebe ein gutes Stichwort: um weiterhin Benzin einzusparen, verbaut Ford im 2018er Modell ein neues 10-Gang-Automatikgetriebe. Es soll nicht nur helfen, den Durst des Ponys zu bändigen – es soll vor allem den obligatorischen 0-100 Sprint noch ein wenig souveräner abspulen. Aber keine Sorge: Ford hält am Handschaltgetriebe fest. Zur neuen Hybrid-Variante, die für 2020 geplant ist, gab es indes keine neuen Informationen.
Weiterhin im Programm bleibt der 2,3-Liter 4-Zylinder, der auch im Ford Focus RS verbaut wird – er bildet nach wie vor den Einstieg in die Mustang-Welt. Ob sich auch an diesem Triebwerk bis zum Jahresende noch etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Als sicher gilt hingegen, dass Ford – erstmals in einem Mustang – ein Magnetfahrwerk anbieten wird. Ähnlich wie bei Audis „magnetic ride“ sorgen die aufwändig konstruierten Dämpfer dafür, dass einem auf der Langstrecke nicht die Bandscheiben rausfallen, wohingegen man im Trackmode mit voller Härte ans Limit gehen kann. Dazu passt auch, das Ford eine Partnerschaft mit Michelin eingegangen ist. Im optionalen „GT Performance Package“ werden ab diesem Herbst Michelin Pilot Super Sport 4 Reifen aufgezogen sein. Die Mischbereifung sieht vor, dass an der Vorderachse 225er und am Heck massive 275er Pneus zum Einsatz kommen.
Mit zehn neuen Felgen-Designs, sowie neuen Farben (Orange Fury und Royal Crimson), erhält der Kunde weitere Möglichkeiten, seinen Mustang ganz nach seinem individuellen Geschmack zu gestalten. Im Innenraum setzt Ford auf eine verbesserte Materialauswahl und einem neuen Multimediasystem in Kacheloptik. Es soll vor allem die jüngere Generation ansprechen und dafür sorgen, dass die Lücke zu BMW und Co. nicht weiter wächst. Ebenfalls für die Jüngeren unter Euch: das volldigitale Cockpit im Retrodesign. Wie auch das 10-Gang-Automatikgetriebe, wird auch dieses Feature bis auf Weiteres eine Option bleiben. Der Standard-Mustang erhält weiterhin analoge Instrumente.
Beim neuen Mustang wird es auch ordentlich was auf die Ohren geben. Denn der Ami erhält eine neue Abgasanlage, die im Vergleich zum aktuellen Modell noch etwas kerniger klingen soll. All diese Veränderungen sollen ab Herbst – zumindest in den USA – bei den Händlern ankommen. Offiziell gibt es noch keine Aussage, was der neue Ford Mustang kosten soll. Wir gehen allerdings davon aus, dass Ford die Preise in Deutschland nur geringfügig anpassen wird. So erwarten wir für den EcoBoost weiterhin einen Einstandspreis knapp unter 40.000 Euro. Die GT-Variante mit V8-Motor könnte bei rund 45-46.000 Euro beginnen. Mit etwas Glück erhalten wir bereits auf dem Genfer Auto Salon weitere Informationen.