Da musste Alpina erstmal einen raushauen: Vor wenigen Tagen stellte Buchloe mit dem neuen B7 einen hochluxuriösen Kracher mit 608 PS-V8, Allradantrieb und langem Radstand vor, der ganz klar auf die Konkurrenz aus Ingolstadt (Audi S8 Plus, 605 PS) und Stuttgart (Mercedes-Benz S65 AMG, 630 PS) abzielt. Und jeder fragte sich: Was genau macht eigentlich BMW?
„Mit 450 PS macht man gegen die Konkurrenz keinen Stich“
Sollte es etwa beim 750i bleiben? Gut, der ist mit seinen 450 PS sicher nicht untermotorisiert, doch a) setzt er gegen die Ü-600-Mächte keinen Stich und b) braucht es für eine standesgemäße Luxuslimousine nach wie vor die Kraft von zwölf Pötten. Das richtig dicke Ding musste noch kommen. Und auf dem vor uns liegenden Genfer Autosalon (3. bis 13. März) kommt es richtig dick: Mit „M“ vor der Sieben, langem Radstand und Allradantrieb. Gasfuß, was willst Du mehr?
Es ist somit der erste Siebener, der offiziell als BMW M Performance-Modell angeboten wird. Auch wenn alle Welt nach einem echten M7 schreit, so scheint doch der M760 zumindest den Weg in diese Richtung zu weisen. Schließlich kam auch mehrere Nummern kleiner zunächst ein M235i, nun bald auch ein M2. So ganz werden die Hoffnungen also auch hier nicht begraben. Der M760Li trägt serienmäßig (auf Wunsch jedoch abbestellbar) das auch für alle anderen Modelle optional erhältliche M-Sportpaket mit Akzenten in Cerium Grey. Nieren, Außenspiegel und Türgriffe sind in ebendiesem Grauton ausgeführt, unter den mächtigen und exklusiven 20-Zöllern strahlen blaue Bremssättel inklusive M-Logo. Außerdem gibt es eine Abgasanlage in Vierrohroptik.
„V12-Biturbo kommt aus dem Rolls-Royce Ghost“
Weniger Down und dafür mehr Sizing ist auch unter der Haube angesagt: Der V12-Biturbo stammt aus dem Rolls-Royce Ghost, hat 6,6 Liter Hubraum und leistet 600 PS respektive 800 Newtonmeter Drehmoment – ab 1.500 Umdrehungen versteht sich. Für die Hinterräder wäre das endgültig zu viel des Guten gewesen, weshalb man sich für den Allradantrieb xDrive entschied. Damit beschleunigt der Luxusdampfer im Cigarette-Dress in 3,9 Sekunden auf 100 Km/h – Werte eines Mercedes-AMG GT und ganze sechs Zehntel schneller als ein 750Li xDrive, allerdings nicht schneller als die V8-Konkurrenz aus Buchloe (3,7 Sekunden), was dem höheren Gewicht geschuldet sein dürfte. Noch interessanter wird’s beim Thema Endgeschwindigkeit: mit optionalem M Driver’s Package wird der M760 erst bei 305 Km/h (Alpina: 310 Km/h) eingebremst und liegt damit auf dem Niveau des S8 Plus.
„Mit mehr als 150.000 Euro müssen wir wohl rechnen“
Zum Preis äußerten sich die Mannen aus München bisher nicht – die 147.300 Euro des Alpina B7 knackt der M760 aber mit hoher Wahrscheinlichkeit. Und Luft für einen M7 ist doch trotzdem noch.
XXL-Galerie: BMW 760i xDrive
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