Ganz ehrlich, mit einer Neuauflage der zwischen 2004 und 2006 gebauten Ford-Verbeugung vor dem einmaligen GT40 aus den 60ern haben wohl nur die Wenigsten gerechnet. Doch auf der Detroit Motor Show zog Ford nun das Premierentuch von einem Sportler, der ganz zufällig auch auf den Namen GT hört. Frei nach dem Motto: GT, das zieht immer.
Wer die Vorgänger im Wesentlichen auf die hinter der Fahrerkanzel montierten acht Zylinder reduziert hat, wird beim neuen GT schonmal was zu meckern haben: Biturbo-V6 mit 3,5 Litern Hubraum, Schluss mit acht Pötten. Okay, die Leistung von „mehr als 600 PS“ stimmt und wenigstens ist es kein Vierzylinder-EcoBoost. Der Sechszylinder stammt zudem aus dem IMSA Daytona Prototypen. Und dennoch sollte in einem Ford GT auch ein ordentlicher V8 sitzen. Punkt. Doch wem sagen wir das?
Der Fortschritt der Technik hat ja auch seine guten Seiten: So hält mit einem Siebengang-DKG ein zeitgemäßes Getriebe Einzug und die beiden Piloten nehmen in einem Carbon-Monocoque mit integrierten Sitzschalen Platz, wenn sie den Weg durch die nach oben schwingenden Türen gefunden haben. Keramikbremsen, Push-Rod-Aufhängungen und ein ausfahr- sowie einstellbarer Heckspoiler dürften für eine konkurrenzfähige Fahrdynamik sorgen. Ob das den fehlenden V8 aufwiegen kann? 2016 werden wir es erfahren, dann kommt der Sportler auf die Straße. Den voraussichtlichen Preis verriet Ford noch nicht.
Überraschung in Detroit: Zum Auftakt der North American International Auto Show (NAIAS, 12. bis 25. Januar 2015) hat Ford den völlig neu entwickelten Supersportwagen Ford GT enthüllt. Das Ultra-High-Performance-Fahrzeug zeigt modernste technologische Möglichkeiten auf. Der neue Ford GT definiert die Leistungsfähigkeit der EcoBoost-Motorentechnologie neu, lotet fortschrittliche Aerodynamik-Felder aus und demonstriert mit seiner Kohlefaser-Konstruktion die Potenziale des Leichtbaus. Die Produktion des neuen Ford GT läuft noch in diesem Jahr an, voraussichtlich ab Ende 2016 wird der Supersportwagen dann in ausgewählten Regionen und Märkten angeboten werden. Das Erscheinungsjahr dieses Ultra-High-Performance-Fahrzeugs markiert zugleich das 50. Jubiläum des unvergessenen Dreifachsiegs der Ford GT-Rennsportwagen bei den 24 Stunden von Le Mans 1966.
Der neue Ford GT zählt ganz klar zu den Highlights einer besonderen Ford-Produktoffensive: Bis 2020 will der Konzern mehr als zwölf neue Sportwagen oder sportliche Modellvarianten vorstellen, die aus den Hallen des neu formierten „Ford Performance“-Teams stammen werden. Der neue Ford GT steht an der Seite des kommenden Ford Focus RS, des Shelby GT 350 sowie der ebenfalls derzeit in Detroit präsentierten Performance-Modelle F-150 Raptor und Mustang Shelby GT 350 R.
„Ford treibt Innovationen auf jedem Geschäftsfeld voran. Doch wir erinnern uns gerne daran, dass unser Unternehmen seine wichtigsten ersten Schritte nicht im Labor, sondern auf der Rennstrecke gemacht hat“, weist Mark Fields – Präsident und Vorstandsvorsitzender der Ford Motor Company – auf den Sieg hin, den Konzerngründer Henry Ford 1901 in einem von ihm selbst konstruierten Rennwagen erzielte. Durch diesen Erfolg gewann der Technikpionier Investoren für sich, die es ihm ermöglichten, seine technischen Visionen umzusetzen. „Wir lieben es, Innovationen mithilfe von Hochleistungs-Fahrzeugen voranzutreiben und dabei die Herzen der Menschen höher schlagen zu lassen“, so Fields.
Bereits vor rund zehn Jahren hatte Ford mit dem damaligen Ford GT das stolze Le Mans-Erbe wiederauferstehen lassen. Der jetzt vorgestellte, nochmals exklusivere und leistungsfähigere Ford GT führt diese Tradition auf ein neues Level.
Pure Rennsport-Gene
Der komplett neu entwickelte Supersportwagen besitzt schon von seinem grundlegenden Layout her pure Rennsport-Gene. Dies unterstreichen zum Beispiel moderne Leichtbau-Materialien wie Kohlefaser und Aluminium, die sich positiv auf das sportliche Handling und auch auf die Kraftstoffeffizienz auswirken. Die geduckte zweitürige Karosserie zeugt von aerodynamischem Feintuning. Als Antrieb dient der bisher kraftvollste EcoBoost-Serienbenziner überhaupt: ein 3,5-Liter V6 mit Doppel-Turbolader, der mehr als 600 PS entwickeln wird. Der Mittelmotor treibt die Hinterräder des Zweisitzers an. Hinzu kommt eine ausgefeilte Aerodynamik, die sich unter anderem durch einen beweglichen Heckspoiler auszeichnet. Hochaktuelle Materialien und technologische Innovationen unterstützen den Fahrer. So kommt zum Beispiel mit Ford SYNC 3 die jüngste Evolutionsstufe des sprachgesteuerten Konnektivitätssystems der Marke an Bord.
„Der neue Ford GT verkörpert den ultimativen Supersportwagen für Enthusiasten“, betont Raj Nair, als Ford-Vizepräsident weltweit für die Produktentwicklung verantwortlich. „Mit dem GT treiben wir Innovationen und Technologien voran, die in Zukunft auch der übrigen Produktpalette zugute kommen. So heben wir einerseits die Messlatte für High-Performance-Fahrzeuge an, während wir auf der anderen Seite die Entwicklung unserer Großserienmodelle positiv beeinflussen“.
Innovative Materialien – Kohlefaser und Verbundstoffe
Gewichtsreduktion gehört zu den wirkungsvollsten Maßnahmen, um Leistungs- und Effizienzsteigerungen zu erzielen. Vom Einsatz fortschrittlicher Leichtbaumaterialien profitieren sämtliche Fahreigenschaften – von der Beschleunigung und dem Bremsen über das Handling bis hin zur Sicherheit und Verbrauchseffizienz. Im neuen Ford GT werden modernste Verbundwerkstoffe und Kohlefaserelemente eingesetzt. Kohlefaser zählt trotz seiner geringen Masse zu den rigidesten Materialien und eignet sich dank seiner hohen Steifigkeit hervorragend als tragende Grundstruktur für die Fahrwerkskomponenten. Im Ford GT werden sie sowohl vorne als auch hinten von Aluminium-Hilfsrahmen geführt. Hierdurch erreicht der Sportwagen ein Leistungsgewicht, das zu den besten seiner Klasse zählt. Auch die Passagiere werden von einer Fahrgast-Sicherheitszelle aus Karbon geschützt.
Das stärkste serienmäßige EcoBoost-Triebwerk aller Zeiten
In Europa setzt Ford seit 2009 auf die EcoBoost-Benzin-Direkteinspritzer-Technologie und bietet inzwischen zahlreiche Baureihen im Pkw- wie im leichten Nutzfahrzeugbereich mit dieser ebenso innovativen wie hocheffizienten Motorentechnologie an – so etwa den Fiesta, den Focus, den C-MAX, den Connect und schon bald auch den neuen Mondeo sowie die jüngste Generation der Sportwagenlegende Mustang.
Im neuen Ford GT zeigt sich die EcoBoost-Technologie von ihrer sportlichsten Serienseite. Die nächste Entwicklungsstufe setzt auf einen 3,5 Liter großen EcoBoost-V6 mit zwei Turboladern, der Rennsportgene besitzt: Das Triebwerk treibt Langstrecken-Prototypen an, wie sie zum Beispiel in der IMSA Tudor United SportsCar Championship (USCC) und bei den 24 Stunden von Daytona an den Start gehen. Gleich in seiner Debüt-Saison feierte dieses Aggregat 2014 drei Siege, erreichte sieben Podestplätze und absolvierte dabei fast 25.000 Rennkilometer.
Im Serienfahrzeug Ford GT überzeugt der EcoBoost-V6 mit einer neu entwickelten Gemisch-Aufbereitung. Sie vereint die Vorteile einer Saugrohreinspritzung mit jenen einer Direkteinspritzung und sich auf diese Weise positiv auf das Ansprechverhalten aus. Hinzu kommt ein besonders reibungsarmer Ventiltrieb mit Schlepphebeln und Stützrollen. Der neue Supersportler glänzt mit Leistung satt und einem beeindruckenden Drehmoment, das sich über ein breites Drehzahlband erstreckt und besonders hohe Verbrauchseffizienz ermöglicht. Hier schließt sich ebenfalls ein Kreis: Auch auf der Rennstrecke dienen Performance und Effizienz als Garant für Erfolg. Seine Kraft überträgt der Twin-Turbo per Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das nahezu verzögerungsfreie Schaltvorgänge garantiert und dem Fahrer die volle Kontrolle über das Geschehen lässt.
Innovativ bis ins Detail: neuer Ford GT mit aktiver Aerodynamik
Das dynamische Design des neuen Ford GT vereint die emotionale Linienführung eines faszinierenden Supersportlers mit herausragender aerodynamischer Effizienz. Der Clou: Der neue Ford GT hat Luftleitelemente, die sich adaptiv auf die Fahrsituation einstellen. Der hierdurch generierte variable Anpressdruck ermöglicht insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten eine extrem hohe Fahrstabilität und kombiniert dies mit einem optimierten Luftwiderstandsbeiwert. Die ausgeklügelte Aerodynamik spiegelt sich auch in kleinen Karosseriedetails wider – wie zum Beispiel in der Silhouette des Supersportlers, die Anleihen an der perfekten Form eines Wasssertropfens nimmt. In Kombination mit der stark gewölbten Windschutzscheibe, die an die Cockpitkanzel moderner Kampfjets erinnert, führt dies zu einer herausragenden aerodynamischen Effizienz ohne dass darunter die Übersichtlichkeit leiden müßte.
Dank zahlreicher aktiver Aero-Bauteile wie etwa dem variablen Heckflügel setzt der neue Ford GT auch in Sachen Bremsleistung, Handling und Fahrstabilität Maßstäbe. Je nach Fahrsituation und Geschwindigkeit passt er sich sowohl in der Höhe als auch in puncto Anstellwinkel situativ den Anforderungen an. Auf diese Weise sorgt er für bestmögliche Fahrleistungen und vorbildliche Sicherheit.
„Form follows function“ – im Ford GT besonders aufregend umgesetzt
Das Design des neuen Ford GT lehnt sich eng an die ikonischen Vorgänger an, die auf den Rennstrecken dieser Welt prestigeträchtige Erfolge feierten. Gleichzeitig verkörpert der neue Supersportler mit seiner modernen, funktionalen und einfach nur schönen Linienführung den Start in ein neues Zeitalter.
Auch fahrwerksseitig kommt innovative Rennsport-Technologie zum Einsatz. Hiervon zeugen unter anderem die sogenannten Pushrod-Aufhängungen mit Schubstreben und aktivem Stabilisator, die sich in der Höhe adaptieren lassen. Für bestmöglichen Grip sorgen High-Performance-Reifen des Typs Pilot Super Sport Cup 2. Ihre Struktur und Laufflächenmischung entwickelt Michelin speziell für den Ford GT. Hinter den mehrteiligen 20-Zoll-Leichtmetallrädern verrichten Karbon-Keramik-Bremsen von Brembo ihren Dienst.
Über die modern ausgestattete Fahrerzelle spannt sich das flache Dach, das ebenfalls zur hervorragenden Aerodynamik des neuen Ford GT beiträgt. Den Zugang in das ergonomisch gestaltete Interieur des Supersportlers ermöglichen nach oben öffnende Türen. Die beiden Sitzschalen werden direkt in das Karbon-Monocoque integriert – dies spart Gewicht und sorgt für eine optimale Verbindung zwischen Fahrer und Chassis. Das Ergebnis ist ein noch direkteres Fahrgefühl. Dank der einstellbaren Pedalerie sowie des ebenfalls justierbaren Lenkrads finden Fahrer nahezu jeder Statur schnell eine optimale Sitzposition.
Der Innenraum überzeugt mit modernsten Bedienelementen, Komfort und Sicherheit. Das Lenkrad im Stil aktueller Formel 1-Rennwagen trägt sämtliche relevanten Bedienknöpfe sowie die Schaltwippen für das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Dank des frei programmierbaren zentralen Digital-Displays sind sämtliche Fahrzeuginformationen stets im Blick. Die Anzeigeeinheit kann je nach Fahrsituation und gewähltem Fahrmodus frei programmiert werden.
„Der neue Ford GT wird Sportwagen-Enthusiasten begeistern“, betont Nair. „Gleichzeitig profitieren aber auch alle Kunden von Ford von diesem Hochleistungs-Supersportwagen und den modernen Innovationen der nächsten Technikgeneration.“