Die Studie: Jaguar Project 7
Im direkten Vergleich zur Studie von 2013 hat sich zunächst einmal wenig verändert. Hinzugekommen ist lediglich ein vollwertiger Beifahrersitz samt eigenem Überrollbügel, ansonsten gibt sich das Vorserienmodell ganz im Stil des Concepts, inklusive des herrlichen „Höckers“ als Hommage an den 60ten Geburtstag des Jaguar D-Type. Dank zusätzlicher Carbon-Lippe, Schweller, Diffusor und Spoiler macht sich der P7 in natura noch breiter, während der tief brabbelnde, auf 575 PS (3.9 Sekunden auf Tempo 100km/h; max. 300 km/h) erstarke V8 mit spezieller Sportabgasanlage, seinen individuellen Sound in die Landschaft hinausschreien darf. Im ersten Projekt des neu gegründeten Jaguar Land Rover Special Operations Team kommt die zweite Generation des vollelektronischen Sperrdifferentials zum Einsatz, dazu wiegt der P7 rund 80 kg (1.585 kg) weniger als ein vergleichbares F-Type V8 S Cabriolet.
Alle Informationen: Project 7 als Kleinserie
All die technischen Aspekte rücken jedoch in den Hintergrund, hat man erst einmal das mit weißen Kontrastnähten verzierte Cockpit geentert, vor dem sich die Windschutzscheibe noch ein wenig tiefer als normal ducken darf. Der breite Mitteltunnel trennt die beiden Passagiere deutlich voneinander, die es sich in den speziell gefertigten Sportsitzen bequem machen dürfen. Und während die Finger noch über fein verlegtes Leder und kühles Aluminium streicheln, brüllt der V8 schon laut auf und drückt einen vom Start weg in die hervorragend gepolsterten Ledersessel. Die erste rechts-links Kurve wird scharf angefahren, der P7 verzögert dank serienmäßiger Keramikbremsanlage heftig, dreht dann willig ein und marschiert auf der nachfolgenden Geraden vorwärts, als gäbe es kein morgen mehr.
Viel wurde schon über den Sound des V8 im F-Type geschrieben, hier im offenen P7 nimmt er aber eine Intensität an, die alles andere vergessen macht. Geschwindigkeit? Egal. Alltagssorgen? Egal. Je wieder anhalten? Niemals. Aus dem Fünfliter-Aggregat ertönt eine Sinfonie, für die man den Ingenieuren einfach nur danken möchte und die schon für sich allein stehend einen Legendenstatus verdient hätte. Auf zwei schnell gefahrenen Runden auf dem Flugfeld verdeutlicht der noch nicht final abgestimmte Project 7 Prototyp, was Sportler von Jaguar stets ausgemacht hat und auch in Zukunft ausmachen wird. Andere mögen schneller, effizienter oder leichtfüßiger sein, im Project 7 dominiert der Antrieb in all seinen verschiedenen akustischen Ausprägungen. Die 20 deutschen Kunden, die sich für einen P7 entschieden haben, werden deshalb keinen perfekten, aber einen emotionalen und wunderschönen Sportwagen erhalten, für den sich jede Mühe gelohnt haben wird.Was wir uns von Jaguar noch wünschen würden? Eine noch radikalere Renn-Version mit deutlich weniger Gewicht und demselben Motor. Wenn möglich dann auch als Einsitzer.
Der F-Type Project 7 wird im ersten Quartal 2015 bei Jaguar Land Rover Special Operations gebaut und im Sommer 2015 an die ersten Kunden ausgeliefert.
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Galerie: Jaguar F-Type Project 7