Vorgestellt: Subaru WRX STi
Doch beginnen wir zunächst einmal mit dem Design. Im direkten Vergleich zum Vorgänger wirkt der WRX zumindest an der Front deutlich erwachsener und aggressiver, während die Designer am Heck scheinbar der Mut zum Neuen verlassen hat. Der gewaltige Heckflügel und die Vierrohrauspuffanlage machen zwar wie eh und je auf dicke Hose, gerade die Grafik der Heckleuchten wirkt aber wenig erfrischend und hätte sich durchaus mehr an der Studie WRX Concept von der New York Auto Show orientieren können.
Im Innenraum erwarten uns ein neues D-förmiges Sportlenkrad, Leder-Alcantara Sportsitze mit ein bisschen zu wenig Seitenhalt und das typische Subaru Infotainment-System. Ob die eher billig wirkenden „Carbon“-Zierleisten jetzt wirklich zu einem sportlicheren Look beitragen, darf dabei bezweifelt werden. Doch sind wir mal ehrlich:Iim WRX STi geht es weder um Verarbeitungsqualität noch um ausreichende Platzverhältnisse, wobei letztere wirklich mehr als ausreichend ist. Die entscheidenden Dinge sind die mit Schaltwegverkürzung versehene Sechsgangschaltung, ein griffiges Lenkrad und eventuell noch der mit drei Modi (S, S Sharp, Intelligent) versehene Fahrschalter. Und alle drei Dinge harmonieren ganz wunderbar miteinander.
Extrem: Subaru Impreza mit 775 PS
Während der Intelligent Modus auf Landstraßen vollkommen ausreicht, um das Potential des WRX auch nur ein ansatzweise auszuloten, ist S Sharp eher für die Rennstrecke als für den normalen Straßenverkehr gedacht und schärft die Gasannahme und den Lenkeinschlag noch einmal deutlich nach. Der mit 300 PS und 407 Nm gesegnete 2,5-Liter-Boxer mit Turboaufladung hat mit den 1,5 Tonnen Leergewicht leichtes Spiel und wirkt in Alltagssituationen eigentlich ständig unterfordert. Lässt man auf abgesperrter Strecke aber einfach mal die Fetzen fliegen, spielt er in Zusammenarbeit mit dem Allradsystem aber groß auf und vermittelt auch in eigentlich zu schnell angefahrenen Kurven stets ausreichend Kontrolle und Sicherheit. Stellt man sich richtig an, sprintet der STi in 5,2 Sekunden auf Tempo 100 km/h und wird erst bei 255 km/h elektronisch begrenzt wieder eingefangen.
Fahrwerte also, mit der man selbst deutlich stärkere Konkurrenz à la Porsche Carrera durchaus einmal ärgern kann. Ansonsten präsentiert sich der Subaru sowohl auf der Strecke als auch auf der Landstraße als reines Spaßauto, das gefordert werden will, um dann umso mehr zurückzugeben. Der schon im Standgas nicht gerade leise Vierzylinder, die wunderschöne metallic-blaue Lackierung und der thekenartige Heckspoiler erfreuen sich Altersgruppen übergreifend enormer Beliebtheit. Letzterer fordert vom Fahrer aber auch eine gewisse Portion Selbstbewusstsein, da das Auto eigentlich überall gesteigerte Aufmerksamkeit hervorruft.Im Anbetracht der eher geringen Verbreitung schätzt Subaru dieses Jahr noch ca. 130 Exemplare des WRX STi zu einem Stückpreis ab 41.900 Euro (Aktive-Modell ohne Spoiler) verkaufen zu können, was eine Ersparnis von fast 8.000 Euro im Vergleich zum Vorgänger bedeutet. Das besser ausgestattete Sport-Modell startet ab 45.200 Euro. Mit dieser doch recht drastischen Preissenkung erhofft man sich in den nächsten Jahren deutlich steigende Stückzahlen. Eine Rechnung, die durchaus aufgehen könnte. Der Subaru WRX STi bietet für vergleichsweise wenig Geld Fahrleistungen auf dem Niveau der deutlich stärkeren Konkurrenz (Mercedes A 45 AMG, BMW 1M usw.) und punktet gleichzeitig mit seiner Exklusivität. Der Mythos der Erfolge im Rallysport trägt noch sein Übriges dazu bei. Und abschließend noch zur alles entscheidenden Kauffrage: Ja, die Felgen werden in absehbarer Zeit auch wieder in Gold bestellbar sein.
Technische Daten:
Modell: Subaru WRX STi Stufenheck
Motor: Vierzylinder Boxer-Turbo-Benziner, 2.457 ccm
Leistung: 300 PS bei 6000 U/min
Drehmoment: 407 Nm bei 4700 U/min
Antrieb: Allrad, Sechsgang-Schaltgetriebe
Verbrauch: Fast immer über 16 Liter Super+ / 100 km (bei evocars-Fahrstil)
0-100 km/h: 5,2 sek.
Vmax: 255 km/h
Preis: ab 41.900 Euro
Galerie: Subaru WRX STi Erstkontakt