Der Grund, einen solch extremen Wagen wie den Mercedes G 63 AMG 6×6 zu tunen, leuchtet zwar nicht auf den ersten Blick ein, doch er dürfte lauten: Weil es geht. Und so hat sich die deutsche Firma Brabus daran gemacht, die 544 PS starke Monster-G-Klasse mit sechs angetriebenen Rädern mal so richtig aufzumischen. Zu sehen ist das Dickschiff derzeit auf der IAA in Frankfurt (Besuchertage vom 14. bis 22. September).
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Dem aufgeladenen 5,5-Liter-V8 unter der Haube rückt der Tuner mit seinem B63S-700 Leistungskit zuleibe und entlockt dem Aggregat so stramme 700 PS (bei 5300 U/min) und 960 Newtonmeter (bei 2000 bis 4500 U/min). Neben einer neu aufgespielten Steuersoftware verbaut der Tuner noch neue Turbolader mit größerer Verdichtereinheit und mehr Ladedruck. Die „Gold Heat Reflection“ für die Ansaug- und Ladeluftrohre soll zudem für eine niedrigere Ladelufttemperatur sorgen. Zusätzlich werden zur Staudrucksenkung Metallkatalysatoren mit 75 Millimeter starken Down Pipes installiert. Leistungsoptimierung und aktives Soundmanagement soll zudem die speziell für den G 63 AMG 6×6 entwickelte Edelstahl-Sportauspuffanlage mit Klappensteuerung bieten. Hier kann der Fahrer via Knopfdruck am Lenkrad zwischen dem diskreten „Coming Home“ Modus oder der von einem „betont kräftigen Motorsound intonierten Sportposition“ wählen. Entlassen werden Sound und Abgase über je zwei Endrohre auf jeder Seite im Sidepipe-Design.
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Geschaltet wird im Brabus-Monster über die AMG Speedshift 7G-Tronik-Automatik, bei Bedarf kann der Pilot manuell über neue Alu-Schaltwippen am Lenkrad eingreifen. Beim Sprint auf Tempo 100 in 7,4 Sekunden wird das aber wohl nicht nötig sein. Und auch bei der Hatz bis zum Topspeed von abgeriegelten 160 km/h bleiben die Paddels sicher unberührt. 160 km/h Topspeed bei 700 PS? Oh ja. Mehr will und kann man dem gigantischen 37-Zoll-Räderwerk einfach nicht zumuten und auch die Bodefreiheit von atemberaubenden 46 Zentimetern ist der Jagd nach mehr Topspeed sicherlich nicht gerade dienlich. Außerdem: Der Mercedes G 63 AMG 6×6 bringt fette 3,75 Tonnen auf die Waage und auch dieser Masse muss Rechnung getragen werden.
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Und als wenn der kolossale Auftritt dieses Monsters nicht schon extravagant genug wäre, verpasst Brabus dem G 63 AMG 6×6 noch ein paar Karosserie-Anbauteile. Im Einzelnen sind das Frontspoilerecken, eine zusätzliche Blende unter dem Kühlergrill, eine Carbon-Hutze auf der Motorhaube, ein hochglanzpolierter Unterfahrschutz (eine sicherlich schöne, aber wohl auch etwas unpassende Materialwahl) sowie Carbon-Hüllen für die Außenspiegel. Das i-Tüpfelchen und ein großer Kontrast zur schwarzen Außenhaut des Wagens bietet das komplett mit rotem Leder ausgeschlagene Cockpit, das wohl vor allem der Kundschaft im nahen Osten oder Russland gefallen dürfte. Und genau dort geht dieser Brabus G 63 AMG 6×6 sicherlich auch. Einen Preis für den Umbau erfährt man also erst gar nicht, schließlich spielt das in dieser Liga eh keine Rolle mehr. Schon das Serienmodell kostet rund 400.000 Euro und ist damit das teuerste Modell im herkömmlich angetriebenen Mercedes-Portfolio. Nur der SLS Electric Drive ist noch teurer.
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