Das Raten hat ein Ende, denn die Briten haben endlich die Daten des neuen Supersportwagens P1 verkündet. Und was für Daten – 916 PS und 900 Nm. Das sollte reichen um sowohl im Sprint als auch in der Spitzengeschwindigkeit keine Gegner fürchten zu müssen.
Denn auch wenn die neue Rige der Hypersportler allesamt auf elektrische Unterstützung zurückgreift – Ferraris F150 wird mit einem KERS-System ausgerüstet und auch der Porsche 918 Spyder wird ein Hybrid werden – an die Werte des McLaren reichen die Kontrahenten nicht heran. Produziert wird die Kraft von einem 3,8 Liter großen V8-Motor mit Biturboaufladung. Das intern M838T bezeichnete Triebwerk wurde umfassend auf die neue Aufgabe vorbereitet. Diverse Teile wurden im Vergleich zum Aggregat des McLaren MP4-12C verstärkt und die Kühlung angepasst um Haltbarkeit unter allen Bedingungen zu gewährleisten. Und so schafft der Verbrenner alleiin bereits 737 PS und 720 Nm – den Rest liefert die Elektromaschine zu, die direkt an die Kurbelwelle geflanscht wurde.
Die Briten sind besonders auf diese Anbindung stolz, denn die 179 PS und 260 Nm leistende E-Maschine bringt ihre Maximalleistung ab der ersten Umdrehung an die Hinterräder. Sie unterstützt so das Hochlaufen des V8-Motors und soll für eine ungekannte Dynamik bei der Gasannahme sorgen – dem Grundproblem moderner Turbomotoren.
Überblick: Hier erfahrt ihr, welche Highlights euch in Genf noch erwarten
McLaren nennt das System IPAS, für Instant Power Assist System und die Technik kann noch mehr: Sie ermöglicht schnellere Schaltzeiten. Um die Drehzahlen von Motor und Getriebe schneller anzupassen, als es das Schleppmoment des Motors alleine könnte, bremst der Elektromotor die Kurbelwellendrehzahl um so schneller den Kraftschluss zum Getriebe gewährleisten zu können. Als besonderes Schmankerl rekuperiert er dabei auch noch Energie, die beim Beschleunigen wieder in Vortrieb umgesetzt wird.
Überhaupt, der P1 kann auch rein elektrisch fahren. Obwohl die Batterien nur 96 kg auf die Waagen bringen, ist der Sportler in der Lage, zehn Kilometer rein elektrisch zu fahren und verbraucht so im NEFZ-Zyklus gerade einmal 200g CO2/km. Werte, die uns natürlich eher weniger interessieren. Mehr schon, dass der P1 auch mit dem aus der Formel 1 bekannten DRS – drag reduction system – ausgerüstet ist. Auf Knopfdruck stellt sich der Spoiler um 23 Grad flacher, soll so den Luftwiderstand deutlich reduzieren und ein schnelleres Beschleunigen sowie eine höhere Höchstgeschwindigkeit ermöglichen.
Doch auch wenn man uns nun endlich die Leistungsdaten verraten hat, mit den Fahrleistungswerten hält McLaren noch hinter dem Berg. Aber nicht mehr lange, denn spätestens in Genf, wenn der P1 seine Publikumspremiere feiert, werden diese Daten, wie auch der Preis bekanntgegeben.
Der McLaren P1™ besitzt die kombinierte Kraft zweier hocheffizienter Kraftwerke, bietet den optimalen Mix von hervorragenden Ansprechverhalten, Fahrbarkeit im Alltag und Höchstgeschwindigkeit. Ein 3,8-Liter-Doppel-Turbo-V8-Mittelmotor und ein hochwirksamer Elektromotor liefern eine Systemleistung von 916PS und ein maximales Drehmoment von 900Nm und garantieren eine sofortige Gasannahme über den gesamten Drehzahlbereich, wie bei einem Saugmotor. Emissionen von weniger als 200g/km im kombinierten Zyklus werden im vollelektrischen Fahrmodus auf Null reduziert, während die aus der Formel 1 abgeleiteten DRS und IPAS Technologien eine Erhöhung der Längstgeschwindigkeit und eine sofortige Steigerung der Leistung bewirken.
Der 3,8-Liter-Doppel-Turbo-V8 im McLaren P1™ ist eine neue Version der bekannten M838T Einheit, die deutlich aufgerüstet wurde, um mit optimierter Kühlung und Stabilität der höheren Leistung standzuhalten. Der Motorblock hat ein einzigartiges Gussgehäuse, um den Elektromotor zu integrieren. Der Benzinmotor produziert 737PS bei 7.500 U/min und 720Nm Drehmoment ab 4.000 U/min. Um die Effizienz des Verbrennungsmotors zu erhöhen, wurden umfangreiche Tests und Entwicklungsarbeit mit dem McLaren Automotive Technologie-Partner Mobil 1 mit Schmier-und Hydraulikölen durchgeführt.
Der leichte Elektromotor, entwickelt durch McLaren Electronics, Teil der Unternehmensgruppe, produziert 179PS und ist einzigartig für den McLaren P1™. Der Motor produziert sofort aus dem Stillstand ein maximales Drehmoment von 260Nm und bewirkt eine schärfere Gasannahme des McLaren P1™. Gemeinsam mit dem Verbrennungsmotor sorgen sie für einen Spitzenwert des kombinierten Drehmoments von 900Nm, welches bereits bei 4.000 U/min einsetzt. Das von McLaren entwickelte „Boost“-System IPAS sorgt dafür, das bis zu 179PS umgehend zur Verfügung stehen. Diese schnelle Reaktion des Elektromotors bietet eine spontanere Gasannahme, die eher einem Saugmotor gleicht. Das deutlich verbesserte Luft-Ladesystem ermöglicht dem McLaren P1 ™ mehr Leistung unter Volllast – die perfekte Kombination für höchste Performance.
Der Elektromotor ist direkt in das Motorgehäuse integriert und die gesamte Antriebskraft wird direkt über das Doppelkupplungs-Siebengang-Getriebe an die angetriebenen Hinterräder geleitet. So arbeiten Elektromotor und 3,8-Liter-Doppel-Turbo-V8 nahtlos zusammen, ein System für ultimative Leistung und Drehmoment.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der E-Motor ein schnelleres Hochschalten ermöglicht. Dies wird durch den Einsatz eines sofortigen negativen Drehmoments am Schaltpunkt erreicht, der die Motordrehzahl so schnell und effizient wie möglich anpasst, um die gewünschte Drehzahl für das Hochschalten bereitzustellen.
Zusätzlich zu den gewichtssparenden Maßnahmen, die im gesamten McLaren P1™ umgesetzt wurden, ist auch die Optimierung der nutzbaren Energie erfolgt. Wenn der Elektromotor beim Gaswegnehmen ein zusätzliches Schleppmoment erzeugt, wird dies zur Energierückgewinnung an die Batterie geleitet
E-Modus
Der McLaren P1 ™ kann in verschiedenen Modi angetrieben werden, entweder vom Motor und Elektromotor zusammen oder ausschließlich durch den Elektromotor. Dies sichert Vielseitigkeit und entspannte Mobilität und ermöglicht den Einsatz in Umweltzonen und Wohngebieten mit nahezu geräuschlosen Betrieb.
Die maximale Leistung wird bei Verwendung beider Triebwerke zusammen erreicht, aber auch im E-Modus ist die Leistung hoch. Der E-Modus ist der sparsamste Modus mit null Auspuffemissionen. Im E-Modus kann der McLaren P1™ über 10km mit rein elektrischen Strom fahren – genug für die meisten innerstädtischen Fahrten. Wenn die Batterie leer ist, wird der Benzinmotor automatisch gestartet, um die Fahrt fortzusetzen und den Akku wieder aufzuladen.
IPAS und DRS optimieren Performance and Ansprechverhalten
Die verfügbare Leistung des Benzin-und Elektromotors des McLaren P1™ wird weiter verbessert durch zwei im Lenkrad angebrachte Tasten, die die Systeme DRS (Drag Reduction System) und IPAS (Instant Power Assist System) aktivieren.
Das Drag Reduction System im McLaren P1™ ist eine Technologie, die ähnlich bei Formel-1-Autos eingesetzt wird. Eine Erhöhung der Geschwindigkeit durch Verringerung der Abtriebskräfte auf dem Heckflügel. Wo beim Formel-1 MP4-28 eine bewegliche Klappe auf dem Heckflügel diese Funktion ausführt, hat der McLaren P1™ einen Heckflügel, der durch eine Veränderung des Winkels eine Verringerung des Luftwiderstand um 23% erzeugt. Das System wird sofort deaktiviert, wenn die Taste losgelassen wird oder wenn der Fahrer das Bremspedal berührt.
IPAS wurde entwickelt, um zusätzliche Kraft für Hochleistungs-Beschleunigung schnell bereitzustellen und bietet 179PS sofortige zusätzliche Leistung. Bei der Entwicklung des IPAS Technologie für den McLaren P1™ wurde die Leistungsentfaltung über Energiespeicher priorisiert. Dies wird durch bahnbrechende, leichtgewichtige Akkus erreicht, die eine größere Leistungsdichte haben als jeder andere Akku im Automobilbereich, den man heutzutage kaufen kann.
Batterie
Die hohe Leistungsdichte wurde durch eine Kombination aus Hochleistungs-Zellen, niedrigem Gewicht und einem innovativen Kühlsystem erreicht. Das Batteriesystem wiegt nur 96kg, und wird auf dem Unterboden des hochfesten, in Formel 1-Qualität gefertigten, Kohlefaser MonoCage Chassis montiert. Das isoliert die Einheit im Fahrzeug, wodurch zusätzliches Gewicht durch überflüssige Batteriegehäuse eingespart wird.
Aufgrund der Menge an Energie, die von der Batterie zugeführt wird, ist eine komplexe Kühlung erforderlich, um die Leistung der Zelle und die Zuverlässigkeit zu garantieren. Das Kühlmittel wird so ausgeglichen, dass jede Zelle in der gesamten Einheit auf die gleiche Temperatur gekühlt wird.
Zusätzlich zur Ladefunktion der Batterie über den Motor, ist der McLaren P1™ auch mit einem Stecker-Ladegerät ausgestattet, welches die leere Batterie in nur zwei Stunden aufladen kann. Der Kunde kann wählen, ob das Plug-in-Ladegerät im Kofferraum aufbewahrt werden soll, oder es ausserhalb zu lagern – in einer Garage oder den Boxen – um Gewicht zu sparen.